Mittwoch, 29. Oktober 2014

DER BRICKWALL-CAST-HECHT

Die Nächte werden länger, die sonst längeren Vorfächer ruhig einmal kürzer.
Ganz ehrlich, der heutige Hecht war einen Überraschung. Damit habe ich nicht gerechnet.
Wieder einmal habe ich einige Spots meines Hausreviers ausprobiert.
Welchem Fliegenfischer stellt sich die Problematik an überwuchertern Ufern nicht?
Ein Überkopfwurf ist NICHT möglich, Rollcasts bringen auch nicht viel, da die meisten bei mehrfachen Würfen vom Ufer aus im Gebüsch oder in den nieder hängenden Baumkronen hängen.
Heute hab ich die FÜR MICH passende Antwort gefunden und eine adäquate Art der Fliegenpräsentation er- bzw. gefunden. Ich habe den Cast einfach BRICKWALL CAST genannt, da man sprichwörtlich vor einer Mauer stehen kann und den Wurf ausführen kann. Weiten von 10 Metern sind dennoch locker "aus dem Stand" möglich, ohne jeglichen Rückschwung. Er leitet sich ein wenig vom Baitcasting ab - näheres dazu in Kürze. Vielleicht gibts sogar ein kurzes Video.
Was es allerdings SICHER heute gab, war dieser schöne Bursche; am Schonhaken gefangen und wieder ins kühle Herbstwasser entlassen.


Dienstag, 28. Oktober 2014

VOM HERBST, VOM HECHT UND DER REGENBOGENBRÜCKE


PIKE ON THE FLY II
Die Zeit stimmt einfach, und es ist Herbst.
4 Grad in der Nacht und tagsüber schön sonnig.
Hechtwetter hier im Muckendorfer Fischereiverein!
Hier bist Du noch ein Alien, ja, eine Besonderheit mit der Fliegenrute.
Gegenüber von mir saßen heute 2 alte Männer mit Steirerhut.
Sehr interessant zu beobachten: Etliche Fische gingen dort drüben über die "Regenbogenbrücke".
Scheinbar gehört bei vielen der "alten Generation" das Greifen nach dem Baumstock zum Drill dazu. Traurig! 



Richtig entsetzt haben sie rüber geschaut, wie mein 80er Prachtbursche wieder zurück ins Wasser durfte. 
Quasi: "Der spinnt ja!" Nein, ich spinne nicht; ich fische mit der Fliege!

Sonntag, 26. Oktober 2014

PIKE ON THE FLY (Tag der Fahne)


PIKE ON THE FLY

Nationalfeiertag - Tag der Fahne, da wir aber bei Gott kein "Fahnenrevier" sind, wo man unter anderem mal eine schöne Äsche stellen könnte, mußte oder durfte ich mich dem grünen Jäger widmen - dem Hecht! 
Überkopfwürfe sind direkt bei mir, in meinem Hausrevier, nicht möglich. 
Roll it! Rollwurf nach Rollwurf strippte ich den beschwerten Streamer in Richtung Rutenspitze. Was für ein langweiliger Nationalfeiertag. Spotwechsel, Rollwurf eins - ein Schatten! Rollwurf zwei - mitten in die Strömung - passt! 
Schatten, Angriff, BISS! Gut, dass ich heute die 7/8er Rute bei mir hatte. Ein paar schöne Fluchten musste ich dem Kollegen schon eingestehen; nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass ich das Hardmono vor dem Streamer nicht allzu dick gewählt habe. Noch mehr fürchtete ich, daß er meinen Schonhaken ausspucken könnte. 
Die RST Traveller M3 verbeugte sich recht ordentlich vor dem 78cm großen Räuber. Dann endlich die erlösende Flucht in den Kescher. Gelandet! 


Im Kescher schüttelte er selbst den Streamer mit Schonhaken aus dem Maul. 




Gleich nach einem kurzen Fotoshooting durfte er den Nationalfeiertag im kühlen Nass weiterfeiern. 



Ein paar Blessuren haben meine Finger dennoch davon getragen. So solls sein. Fliegenfischen auf Hecht am Nationalfeiertag. 

Sonntag, 5. Oktober 2014

EIN TROCKENFLIEGEN-HERBST


Ein Trockenfliegen-Herbst vor der Haustüre

Döbel, die "Stauraum-Forellen", wie ich sie nenne...

Ich würde schon sagen, dass ich das Fischereirevier in meinem Verein recht gut kenne. 
Grund dafür ist natürlich auch, dass ich schon als hübsches Kind die verlockenden Fischgewässer samt interessanterer Au gleich daneben mit dem BMX unsicher gemacht habe. Dennoch, man findet immer wieder entlegene, scheinbar uninteressante Ecken, die jahrelang im Dornröschenschlaf lagen. 
So ging es mir diese Woche bei einem Herbstspaziergang. Ein ca. 600-800 Meter langes Bächlein, leider stark verwachsen und mit starkem Uferbewuchs war meine Entdeckung der Woche. 
JA, zwar nicht überall, aber hie und da ist es HIER ENDLICH möglich, die Fliege(n) zu schwingen. Zwar ist viel Geschick und zarte Klinge gefragt, aber der Spaß an der neuen Feinheit ist umso größer. Und da wir hier im Tullnerfeld, zumindest in meinem Revier, nicht gerade mit Salmoniden gesegnet sind, heißt das neue Zauberwort: 
DÖBEL - die "Stauraum-Forellen". 
Und ja, sie steigen fleißig! Kaum eine Trockenfliege ist vor ihnen sicher. Oft gut versteckt hinter Hindernissen im Flüsschen lauern sie auf ihre Beute, die auf der Wasseroberfläche daher kommt. 
Zwischen den herbstlich gelb gefärbten Blätter im Wasser präsentiere ich meine Trockenfliege. Das gesamte TroFli-Setup auf s-u-p-e-r-f-i-n-e abgestimmt. Fliegenrute Klasse 2 mit der ultrafeinen Danielsson Nymph-W. 
Die Fliege treibt nicht allzu lang - strike! Ein schöner Döbel schnappt zu und zerreißt das Wasser!



Wunderschöner Fisch auf Sicht gefischt - und DAS in meinem Hausrevier. War ich blind gewesen? 
Menschen ändern sich, Gewässer ändern sich, Döbel bleiben scheu, wählerisch und vor allem nahezu unfangbar wenn einmal vergrämt. Ein umso schönerer Anreiz, die "Stauraum-Forellen" jeden Tag aufs Neue zu überlisten.