Dienstag, 23. September 2014

Herbstzeit Part 1 - Donaurapfen


8 Uhr morgens:
Das Thermometer fällt erstmals deutlich unter 15 Grad - Ende mit der Realitätsverweigerung - es ist Herbst! 
Fischen in der Donau ist jetzt wieder für etliche Monate angesagt; die Forellen wollen in Ruhe gelassen werden. 
Gut, die Äschen wären eine Option aber in unseren Breitengraden und mit den mittelalterlichen Aufsichtsorganen samt deren mittelalterlichen Ansichten der Salmonidenreproduktion leider kein Thema. 
Vor einer Woche noch von Hochwasser geplagt, liegt die Donau jetzt wieder ruhiger da. Entweder mit dem Streamer auf Donaurapfen oder dem Hecht nachstellen... Heute hab ich mich für den Rapfen entschieden und mit grellen Farben ein paar schöne mittelgroße Exemplare verhaftet. 



Schöne Kämpfer und bestes Training an der Donau. 
Da das Wetter aber nicht so richtig durchhalten wollte und schon gar nicht beständig war, fühlte ich mich in der Winterjacke schon recht wohl, da machte mir der Regen auch nichts aus.
Noch schnell einen übel gelaunten Kollegen an den Streamer bekommen und dann ab nach Hause vor den Ofen.

Donnerstag, 11. September 2014

ORVIS Superfine Glass 764-3 *Testrun*

ORVIS
Superfine Glass 764-3


Gestern war ich mit dem neuen Orvis-Glassteckerl das erste Mal am Wasser. 
Nach all den Horrorgeschichten über Glasruten in Punkto Gewicht und Präzisionslosigkeit war ein wenig, naja - sagen wir "Respekt" mit im Spiel. 


Wie schon in einem vorigen Post angekündigt, hab ich die Glasrute mit einer Danielsson Original Nymph W gematched. Die absolut richtige Entscheidung, wie sich herausstellen sollte. Traumkombi!

Auf der Spule hab ich extra wenig Backing aufgespult. Bei Klasse 4 und ohne Bremse hoffe ich doch, den Fisch mit der Hand stellen zu können. Für alles schwerere gibts ja dann auch anderes Material.

Als Schnur hat mir das Fliegenfischer-Urgestein Klejch-Senior zur Hydros Orvis Superfine 3 WF geraten, ebenfalls eine Topkombination zur feinen Rute und Rolle.

Die Orvis ist KEINE Feder, wie andere ältere Glasrute, kaum bis gar kein unangenehmes Nachfedern in der Praxis. Man legt die Fliege ab und Ruhe am Bach. So wie ich´s mir erwartet habe.
Gewicht ist ebenfalls kein Thema. Wir reden hier von 60 Gramm! Der Griff liegt erstklassig in der Hand. Ein "Wohlfühlen" und "Vertrautsein" stellt sich sich sofort ein. Die Angst ist komplett weg.



Sehr schnell lässt sich die Schnur im schnellen Wasser umlegen. Das spricht FÜR Rute und Schnur.
Für nahe Distanzen? Was ist NAH? Überall, wo mein tägliches Fischen stattfindet, reicht diese Rute. Würfe bis 15+ Meter sind auch mit der 4er 7,6 Fuß wirklich kein großes Thema. Die größere Streamerrute blieb den ganzen Tag über im Auto.

Ich mag dieses Material - Glas - nicht zu Unrecht dominierten diese Rute vor Jahrzehten alles.
Orvis und einige andere Hersteller haben diese Idee konsequent weiterverfolgt und ja, perfektioniert.
Ein komisches Gefühl, daß ich bei keiner anderen Rute zuvor hatte; die Rute löst eine Natürlichkeit in der Wurfbewegung aus und das Wohlfühlen ist da, weil die Würfe in aller Ruhe gelingen!

Klar geht die Rute bei mittelgroßen Streamern in die Knie, für das ist sie einfach nicht gebaut. Schon gar nicht die 4er, die Würfe kommen zwar an aber echte Kontrolle sieht anders aus. Kleine Streamer funktionieren aber gerade noch gut. Für die großen Kameraden liegt das andere Besteck im Auto.

Lang lebe das Glas! 
#GLASSISNOTDEAD 

KAMMERN/HADERSDORF (Großer Kamp II/7) 10/09/2014

Kammern/Hadersdorf

Großer Kamp II/7

TROCKENFLIEGEN HERBST


Nicht allzu früh am Morgen ging´s über die Kremser Schnellstraße in Richtung Wagram und Kamptal. Ich habe mich ein wenig online über die Fließgewässer in meiner Nähe schlau gemacht und da fiel auch der Kamp in die engere Auswahl fürs Fliegenfischen. Nun ist ja gerade der untere Kamp nicht gerade für den riesigen Salmonidenbestand bekannt; ich wollte es dennoch auf einen herbstlichen Versuch ankommen lassen. Auch die neue 3er Orvis Superfine Glass in Kombination mit der Danielsson Nymph wollte live getestet werden - also los.

Um 8 Uhr war ich in der Trafik in Hadersdorf und besorgte mir eine 24 Stundenkarte - ECHTE 24 Stunden Zeit zur Reviererkundung, sehr löblich. Zumal der Tageslizenzpreis von EUR 18,- wirklich in Ordnung geht. Top! 

Der Hotspot, meiner Meinung nach, wäre die Kammerner Wehr gewesen.
Auto geparkt, Mountainbike raus und einige hundert Meter zur Wehr. Gleich eine Trockenfliege auf die Superfine-Kombo montiert und gleich bei den ersten 10 Würfen folgten die Bisse auf die Trockene. Zarte Takes - Weißfische! Gierige Weißfische allerdings, die auch vor größeren Fliegen nicht zurückschrecken.




Dennoch, keine Forelle weit und breit. Auch im Gespräch mit einigen älteren Fischern wurde mir bestätigt, dass der Bestand früher besser war und heutzutage nach dem Besatz binnen ein paar Tagen kaum noch Forellen zu finden sind.

Im gesamten Revier warten immer wieder Brücken, die Unterstand und Zugang zum Kamp bieten und herzlich zum spotten einladen.


Dem wollte ich persönlich nachgehen. Ich hatte ja mein Mountainbike zur Reviererkundung mit und konnte an fast allen relevanten Stellen ausgiebig fischen. In der Reihenfolge Trockenfliege, Nymphe, Streamer befischte ich die subjektiven Spots. Wirklich viele Döbel, Mini-Nasen, Rotfedern - alles dabei. Nur leider keine Forellen...



Das Revier eine wirkliche Schönheit des unteren Kamptals. Viel Natur und Idylle und sehr schöne Trockenfliegen-Abschnitte. Die komplette Palette des Fliegenfischens kann in diesem Revier und Abschnitt abgedeckt werden und die Spannung geht auch wegen der richtig vielen Weißfisch-Takes nicht verloren.

Wenn´s jetzt nicht immer Salmoniden sein müssen, ist hier echt ein nettes Revier vor den Toren Wiens zu einem Hammer Tages- und Jahreslizenzpreis zu haben. Ich werde im Frühjahr 2015 nochmals einen Versuch unternehmen und kann jedem nur raten, zur Tageskarte das Fahrrad einzupacken, um auch alle Spots angenehm zu erreichen.